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24. Europäischer Bauernmarkt im Vogtland

Der gern auch als die „Kleine Grüne Woche“ apostrophierte Europäische Bauernmarkt in Plauen hat seine 24. Saison. Mit der einmaligen Erfolgsstory dieses Ereignisses verbindet sich die Frage, was ist es eigentlich, was diese Veranstaltung so erfolgreich macht und von Jahr zu Jahr noch zulegt?

Rolf Keil, Landrat des gastgebenden Vogtlandkreises, hob dazu in seiner Begrüßung u.a. das Engagement des Vereins „Vogtländischer Bauernmarkt“ unter Leitung von Michael Bretschneider hervor und würdigte unter großem Beifall aller Teilnehmer insbesondere das langjährige Wirken vom Ehrenmitglied des Vereins und Mitglied des Landesvorstandes der Land-Union Sachsen, Armin Döhler, als einstigem Initiator, Ideengeber und unermüdlichen Akteur.

Hier gibt es Europa zum „Anfassen“ und im „Kleinen“, das Kennenlernen ländlicher Sitten und ländlichen Brauchtums, eingebettet in die landestypischen Ess- und Trinkgewohnheiten der vierzehn teilnehmenden europäischen Mitgliedsstaaten, die, angeführt vom diesjährigen Mottogeber „Region Südtirol“ mit einem herzlichen „Griaßt enk aus Südtirol“ sich ein Stelldichein geben. Gern nimmt man die reichlich dargebotenen Kostproben an und kommt so schnell in´s Gespräch, auch über Urlaubs- und Reiseangebote. Regionalvermarktung ist hierzu das gängige Zauberwort, dem wieder zahlreiche Betriebe und Einrichtungen auch aus dem Vogtland mit regionaltypischen Erzeugnissen aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gartenbau und Fischwirtschaft gefolgt sind. Und die Kultur kommt dabei auch nicht zu kurz.

Staatsminister Thomas Schmidt MdL, Schirmherr des Bauernmarktes, Herbert Dorfmann, der für die Tiroler Region zuständige Europapolitiker und Dr. Peter Jahr MdEP nahmen in ihren Redebeiträgen Stellung zu den aktuellen Problemen der Entwicklung ländlicher Räume und der Landwirtschaft, wobei auch das „Coswiger Positionspapier“ der Land-Union Sachsen eine Rolle spielte.

Hervorhebung fand, dass Europa bei allen Problemen mit seiner Gemeinsamen Agrarpolitik und den entsprechenden Förderinstrumenten über sehr gute Voraussetzungen für attraktive Lebensbedingungen im ländlichen Raum und eine vielfältige und wirtschaftlich leistungsfähige Landwirtschaft verfügt, mit der es möglich ist, das Land, nach den Worten Herbert Dorfmanns, lebendig zu halten und zu entwickeln.

Die Landwirtin Martina Langheinrich konnte das gut nachzeichnen. Sie hat infolge des Ausbaus der A 9 in Oberfranken, ihrer ehemaligen Heimat, das Revier gewechselt und im sächsischen Rodersdorf als Familienbetrieb mit einem Angestellten auf 200 ha Wirtschaftfläche, auch Dank der sehr guten Unterstützung durch die zuständigen Verwaltungs- und Facheinrichtungen, eine neue Heimat gefunden und ist als Milcherzeugerin jetzt Bio-Bäuerin geworden.

Herzerfrischend war auch das Auftreten von Tessa-Maria Kaden und Domenik Krug, die sich als Azubis im Ausbildungsbetrieb Bobenneukirchen auf das praktische Berufsleben vorbereiten und fordern, dass der rufschädigenden Diskussion um die Landwirtschaft durch gezielte Werbe- und Imagekampagnen energisch begegnet werden müsse.

Einen kulturellen Höhepunkt der besonderen Art setzte der Chor des Plauener Lessing-Gymnasiums neben international ambitionierten Titeln mit dem Song von Udo Lindenberg: „Wir ziehen in den Frieden“ - passend auch zu einem zentralen Anliegen des Europäischen Bauernmarktes - und, wie der Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer in seinen Schlussbemerkungen so treffend feststellte: „Wir sollten mehr über die Werte Europas reden als über Geld“.

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